VfL Wolfsburg: Rebbe zum Abschuss freigegeben

Olaf Rebbe ist seit fast anderthalb Jahren der Sportchef des VfL Wolfsburg. Er beerbte Klaus Allofs und trat damit in sehr große Fußstapfen. Zugleich übernahm er den Verein in einer schwierigen Umbruchssituation. Die VW-Krise hat den Klub finanziell hart getroffen. Ein Stück weit ist es deshalb unfair, nur dem 39-Jährigen den sportlichen Niedergang anzulasten, den er nicht stoppen konnte. Die Abstiegsgefahr für die Wölfe ist in dieser Saison mindestens ebenso groß wie in der letzten Spielzeit. Allerdings hat Rebbe auch objektiv einige Fehlentscheidungen getroffen, die sich rächen. Der Sportdirektor ist zum Abschuss freigegeben.

Rebbe spätestens zum Saisonende weg
In Wolfsburg pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass Rebbe spätestens im Sommer seinen Job los ist. Der VfL sucht zwei neue Geschäftsführer für den sportlichen Bereich. Einer wird den 39-Jährigen beerben – trotz der Tatsache, dass der eigentlich noch einen Vertrag bis 2019 hat. Gehandelt werden ein Dutzend unterschiedlicher Namen – von Horst Heldt über Jörg Schmadtke bis zu Rouven Schröder. Konkret ist nichts. Rebbe selbst hat den ganzen Vorgang nicht ganz falsch als „Gerüchtebingo“ bezeichnet. Er selbst weiß jedoch um seine Situation. Bereits zweimal hat er seinen Rücktritt angeboten. Die Bosse lehnten jedoch beide Male ab.

Rebbe konnte den Verein nicht beruhigen
Im Zusammenhang mit dem „Gerüchtebingo“ beklagte sich Rebbe über die „Unruhe, die wir im Verein haben.“ Die Wahrheit ist jedoch, dass er selbst an jener die Hauptschuld trägt. In Gestalt von Bruno Labbadia ist in dieser Saison bereits der dritte Trainer im Amt. Im Winter wurde Mario Gomez ohne Not an den VfL Stuttgart verkauft, weil Rebbe die eigene Offensive auch ohne den Nationalspieler gut genug aufgestellt sah. Gomez hat in der Rückrunde bereits sechs Mal für die Schwaben getroffen. Wolfsburg hat in den 10 Partien der Rückrunde insgesamt erst 7 Tore geschossen. Rebbe versäumte es zugleich, die löchrige Abwehr angemessen zu verstärken. Diese Fehler rächen sich jetzt – und sie hätten sich trotz aller Probleme, an denen der Sportchef keine Schuld trägt, vermeiden lassen können.

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