VfB Stuttgart entlässt Tayfun Korkut
Die Mechanismen der Fußballbranche sind bekannt und haben auch wieder in Stuttgart gegriffen: Trainer Tayfun Korkut wurde nach der enttäuschenden 1:3-Niederlage gegen Hannover 96 beurlaubt – die Trennung kommt nicht überraschend, obwohl Sportvorstand Michael Reschke seinem Trainer noch das Vertrauen ausgesprochen hatte. Neben Korkut trifft es seine beiden Assistenten Steven Cherundolo und Alina Aracic. Als Interimstrainer übernimmt erst einmal Ex-Nationalspieler Andreas Hinkel Torwarttrainer Marco Langner, Athletiktrainer Matthias Schiffers und Andreas Schumacher aus dem Leistungszentrum.
Als potentielle Nachfolger sind Ralph Hasenhüttl, Markus Weinzierl und Markus Gisdol im Gespräch. Letzter soll sich bereits interessiert gezeigt haben. Schon 2016 war Gisdol als Trainer beim VfB im Gespräch. Als Favorit gilt bisher Weinzierl, der seit seiner Entlassung beim FC Schalke 04 keine neue Tätigkeit ausübt.
VfB mit der roten Laterne
Der VfB Stuttgart ist durch die Niederlage auf den letzten Tabellenplatz abgestürzt und konnten in sieben Ligaspielen nur einen einzigen Sieg einfahren. Letzte Saison führte Korkut die Schwaben noch fast ins internationale Geschäft – seit Beginn der neuen Saison ist jedoch der Wurm drin.
Reschke will sich nach eigenen Angaben Zeit lassen mit der Trainersuche. „Wir werden nicht so aufs Tempo drücken, sondern wollen eine gute Lösung finden, die wirklich absoluten Überzeugungscharakter hat“, so Reschke. Zur Auswahl stehen wohl drei bis vier Kandidaten, mit denen auch Gespräche geführt werden. In den Unterhaltungen soll herausgefunden werden, welcher der Kandidaten am besten zum Verein passt. “Fakt ist: Es gibt interessante Trainer und der VfB ist ein interessanter Club“, ergänzt der Sportvorstand. Namen wollte Reschke hingegen nicht kommentieren. Auch das genaue Anforderungsprofil ist nicht bekannt. Es soll offene Gespräche geben, wo den Trainer ermöglicht wird, über ihre Visionen zu sprechen. Bis es also zu einer Lösung kommt, ist Hinkel der Cheftrainer. Er kennt den Verein „in- und auswendig“, beschreibt Reschke seinen Übergangscoach. Bis zum Sommer 2018 war Hinkel Trainer der U23 von Stuttgart, gab den Job jedoch auf, um seine Fußballlehrer-Lizenz in Köln zu erwerben. Nun kann er das gelernte Wissen direkt in der Länderspielpause an die Mannschaft weitergeben. Danach wird es für den VfB nicht leichter. Am kommenden Spieltag wartet Borussia Dortmund.